Wenn wir wüssten, welches Design ankommt, würden wir alle im Geld schwimmen – Interview mit Stefan Egli

Vor fünf Jahren hat der Schweizer Unternehmer, Stefan Egli, die Home3 Design GmbH mit Sitz in Zürich gegründet. Im Interview mit Zacasa erzählt er von seinem Werdegang,  der Kernkompetenz seines Unternehmens und den Zukunftstrends der Schweizer Möbelbranche.  

(Interview erschienen im Magazin Zacasa.de - Juli 2015)

Stellen Sie sich bitte kurz vor: 

Meine Name ist Stefan Egli. Ich bin Inhaber der Home3 Design GmbH mit Sitz in Zürich.

Wie sind Sie auf die Idee von home3 gekommen?

Nach verschiedenen Tätigkeiten im Bereich Marketing und Verkauf wurde mir durch Kontakte in die Design Branche die Möglichkeit angeboten, dort Erfahrungen zu sammeln. Ich war fasziniert von dieser schönen Welt mit den vielen Produktideen von jungen Designern. Schließlich entschloss ich mich vor fünf Jahren die Home3 Design GmbH zu gründen.

Sie legen Wert auf Schweizer Wertarbeit? Beschreiben Sie uns die Philosophie von home3:
Die Philosophie von home3 ist es, Schweizer Design zu fördern und Produkte zu verkaufen, welche womöglich in der Schweiz produziert und gefertigt werden. Die Kernkompetenz von home3 ist die Suche optimaler Produktions- und Vertriebspartner, sowie die Umsetzung der Vermarktung. Viele Designer haben einzigartige Ideen und Produkte, ihnen fehlt es jedoch an Erfahrung in diesen Bereichen – hier hilft home3 mit seinem breiten Netzwerk.

Wir wählen Schweizer Produzenten, weil sie qualitativ gute Möbel und Leuchten im mittleren Preissegment produzieren, in welchem home3 übrigens seine Produkte positioniert. Wie zum Beispiel die Leuchte Lumia, bei welcher der Birkenholz-Fuß in Meilen am Zürichsee und der Wellkarton-Lampenschirm in Urdorf Zürich und Winterthur produziert wird. Zusammengebaut wird die Leuchte im Rheintal und ist für Fr. 545.- (Stehleuchte) und Fr. 245.- (Pendelleuchte) erhältlich. Die Leuchte wurde bereits mit dem Swiss Design Award ausgezeichnet.

 Welches ist das zurzeit erfolgreichste Produkt von home3?

Der Beistelltisch X-Table Design und der Bettsessel Canyon, welcher im Handumdrehen zum Einzelbett umfunktioniert werden kann. Design: Andreas Bechtiger.

Was ist Ihr Lieblingsprodukt?
Das neue Möbel Drigital aus einem Metallgestell und drei MDF Boxen. Das Regal ist so konzipiert, dass es ohne Werkzeug in über 30 Varianten aufgebaut werden kann.

Was fasziniert Sie am Thema Licht? 
Die neue LED Technologie, welche ungeahnte Designmöglichkeiten bietet.

Was braucht es, dass sich gutes Design durchsetzen kann?
Da der USP (Unique Selling Proposition – Einzartiger Verkaufsvorteil) in den meisten Fällen das Design ist, ist es immer schwer abzuschätzen ob der Markt das Produkt aufnimmt. Wenn wir wüssten, welches Design ankommt, würden wir alle im Geld schwimmen.

Welche Trends beobachten Sie im Schweizer Möbelmarkt?
Mit dem seit Jahren immer tieferen Euro und den NICHT angepassten Preislisten an den Schweizer Markt, sehen wirzurzeit eine dramatische Verlagerung der Verkäufe ins grenznahe Gebiet. Die Schweiz ist enorm gefordert, die selben tieferen Einkaufspreise in Euro zu erhalten, wie der Handel in den angrenzenden Gebieten. Zusätzlich stellen die großen Onlinehändler ernst zu nehmende Vertriebskanäle dar, die in Zukunft immer stärker werden.  Außerdem muss das Management und Verkaufspersonal kompetenter und aktiver in der Vermarktung werden – im Online Bereich und im Laden.

Welche Ideen haben Sie für die Zukunft?

Sehr viele, schauen Sie bei unseren Schweizer Designern, die haben so viele tolle Ideen.

Vielen Dank für das ausführliche Interview! Zacasa.de Magazin

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